“Verjüngung im Vorstand der ÜWG”
Bild: Grüne Höxter
Diese Überschrift lese ich eben in der heutigen Ausgabe des Lohhofer Anzeigers – und bin erstaunt: eine Jugendrevolte in der Haimhausener Parteienlandschaft? Leider nein: die beiden neuen Vorstandsmitglieder sind doch auch schon 51 und 61 Jahre alt. Die “Verjüngung” scheint sich auch bei der ÜWG in übersichtlichen Grenzen zu handeln. Das ist beileibe kein Grund zur Häme: wir Sozialdemokraten sind ja leider auch nicht nur die älteste Partei, sondern eine – noch dazu viel zu kleine – Gruppe von “Best Agern”. Und wenn ich so eine Meldung wie im Lohhofer Anzeiger lese, fühl ich mich fast wieder wie ein Juso …
Warum dominieren in der Kommunalpolitik eigentlich die “Alten”?
Ist Kommunalpolitik für junge Menschen wirklich so unattraktiv? Interessiert es junge Bürger nicht, wie viel Zuschüsse das JUZ erhält und wie die Hauptstraße unseres Ortes künftig aussehen wird? Ob es dort Bänke zum Relaxen gibt, einen Radweg oder nur Parkplätze? Liegt es daran, dass unsere Treffen in den Hinterzimmern manchmal ein so furchtbar angestaubtes Image haben? Ist Politik “unmodern”?
Keine dieser Fragen will ich mit einem JA beantworten: die Jugend ist ebenso an Politik interessiert, wie “junge” Erwachsene mit 25 oder 35 Jahren Lebenserfahrung. Aber politisches Interesse artikuliert sich heute anders, als vor 20 oder 30 Jahren. Die wenigsten politisch interessierten Bürger können sich eine aktive Mitgliedschaft in einer Partei vorstellen. Und sie wählen mal so, mal so – ob uns das passt oder nicht. Den “Roten”, den “Schwarzen” und auch die “Grüne” gibt es kaum noch. Der Bürger wechselt seine Farbe wie ein Chamäleon von Wahl zu Wahl. Und er will sich jenseits von Parteigrenzen einbringen: in Petitionen, in Umfragen, in Diskussionen im Internet.
Wenn mehr als eine halbe Million Menschen im Internet sagen “Ich will von Guttenberg zurück”, dann ist das eine ernstzunehmende Meinungsäußerung. Um das klar zu stellen: ich bin da ganz anderer Meinung. Aber dieser Rücktritt ist nun einmal trotz der BILD-Zeitung und sicher nicht wegen dem SPIEGEL erfolgt, sondern vor allen Dingen auf Grund einer massiven öffentlichen Diskussion – und wissenschaftlichen Recherche – im Internet.
Ich bin davon überzeugt, dass das Internet das politische Leben in unserem Land massiv und schnell verändern wird. Politiker sind gefordert, sich dem Internet zu öffnen und dort den Bürgern neue Möglichkeiten zur Partizipation zu eröffnen. Dies gilt nicht nur für die “große” Politik in Bund und Land, sondern zunehmend auch für die lokale Ebene. Wir wollen mit dem Internet-Angebot der SPD Haimhausen diesen Prozess mittragen. Unsere Bürgerbefragung zur künftigen Gestaltung der Hauptstrasse ist ein kleiner Beitrag hierzu.
Aber bei Umfragen ist noch lange nicht Schluss: wenn Sie etwas zu sagen haben, teilen Sie es uns einfach mit. Vielleicht können wir Ihnen hier ein Podium für Ihre Meinung, für Ihren Diskussionsbeitrag bieten. Jeder Beitrag auf diesem Blog kann kommentiert werden, solange es sich nicht um strafbare oder undemokratische Inhalte handelt. Und für neue Themen zu Politik, Kultur und zum Leben in Haimhausen können Sie mir einfach eine E-Mail zusenden: michaelkausch@spd-haimhausen.de. Wir haben nicht nur ein offenes Ohr. Wir haben auch ein offenes Blog! Auch für alle unter 51!
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